Die kleine Kräuterkunde
Die Geschichte der Kräuter reicht bis weit vor das Mittelalter. Wer nun meint, das diese nur in die Küche gehören, der liegt falsch. Damals wie heute gehören Kräuter auch in die Magie, die Spiritualität, das allgemeine Wohlbefinden und in die Medizin.
Was bedeutet eigentlich „Kraut" ?
Der Begriff Kraut stammt aus dem althochdeutsch „krut" was soviel wie nutzbares Gewächs bedeutet. So wurden und werden nützliche Blattpflanzen bezeichnet, im Gegensatz zu Unkraut.
Die meisten Gewürzkräuter, die wir heute kennen, waren bereits im Mittelalter bekannt. Dazu gehören Salbei, Rosmarin, Minze, Petersilie, Liebstöckel, Dill, Bohnenkraut und Schnittlauch. Von diesen Kräutern haben allerdings nur Schnittlauch, Dost und Wermut einheimische Wurzeln. Im Mittelalter beschäftigten sich vor allem Ärzte und Apotheker mit der Wirkung der Kräuter. Sie stellten aus ihnen Heilpflanzen und parfümierte Salben her. Mit Liebstöckel etwa behandelte man Erkrankungen der Hals- und Atemwege und der Verdauung.
Hier nun einige Kräuter und ihre Wirkungsweisen:
Bärlauch

Geschmack und Verwendung Der Bärlauch kann als Knoblauchersatz dienen. In roher Form kann man damit Suppen oder Gemüse würzen. Auch als Salatbeigabe findet er oft Verwendung. Gekocht ist er eine Alternative zum Blattspinat. Der intensive Geruch im Rohzustand, wandelt sich beim Erhitzen in mildes, knoblauchartiges Aroma. Die Zwiebeln des Bärlauch können zerdrückt wie Knoblauchzehen verwendet werden.
Wirkungsweise entzündungshemmend, vorteilhaft bei Gefäßerkrankungen und Leberleiden, entschlackend, ideales Frühlingsgemüse um den Stoffwechsel anzukurbeln.
Beifuss

Geschmack und Verwendung Beifuss hat einen balsamischen Geruch und ist herb aromatisch. Der Geschmack ist leicht bitter mit einer holzigen und erdigen Note. Beifuss eignet sich besonders für Schmalz, fette und schwere Gerichte, Schweine und Gänsebraten, fette Käsegerichte (z.B. mit Feta), Kräuteröle und Essige.
Wirkungsweise bitterstoffhaltig, fördert die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit
Borretsch

Geschmack und Verwendung Die Blätter des Borretsch schmecken nach Gurken. Deshalb nennt man das Kraut auch „Gurkenkraut“ oder „Gurkenkönig“. Man benutzt die saftigen Blätter des Borretsch, um Obstsalate, Salate oder Fruchtgetränke zu dekorieren. Zum Würzen von Salaten sollten nur junge, zarte und feine Streifen verwendet werden. Alternativ kann man Borretsch auch wie Spinat zubereiten.
Wirkungsweise adrenalinfördernd, entzündungshemmend, schleimlösend und beruhigend bei Husten und Heiserkeit, Saft zur Straffung der Gesichthaut, Öl der Samen bei Neurodermitis wegen des hohen Gamma-Linolensäure-Gehaltes
Dill

Basilikum

Geschmack und Verwendung Basilikum duftet angenehm aromatisch und schmeckt scharf, frisch-würzig und leicht kühlend. Er hat einen kräftig, würzig warmen Duft und einen Geschmack mit nelkenartigem Aroma. Je nach Variante hat Basilikum eine mehr oder weniger stark ausgeprägte anisähnliche Note. Er eignet sich besonders für Salate, Tomatengerichte, Pasta und Pizza, Kräuteröle und -essige, Pesto und Pistou. Basilikum sollte man niemals mitkochen.
Wirkungsweise krampflösend, verdauungsfördernd, blähungstreibend
Bohnenkraut

Geschmack und Verwendung Das Bohnenkraut in der Küche vielseitig verwendbar und duftet sehr angenehm. Der Geschmack ist pfeffrig. Es wird besonders zum Würzen von Bohnengerichten verwendet, aber auch andere Gemüse, Salate, Suppen und Soßen erhalten durch das Bohnenkraut einen würzigen Geschmack.
Wirkungsweise appetitanregend, magenberuhigend, auswurffördernd, blähungstreibend, fördert die Bildung von Magensaft, antiseptisch
Coriander

Geschmack und Verwendung Coriander wird zur Zubereitung bei vielen Brot- und Wurstsorten verwendet. In der Küche werden in erster Linie Weihnachtsgebäck, Soßen und Kohlgerichte damit verfeinert. Aber auch hochprozentige Liköre und Schnäpse werden mit Coriander veredelt.
Wirkungsweise verdauungsfördend, krampflösend, blähungstreibend
Estragon

Geschmack und Verwendung Dill riecht und schmeckt angenehm aromatisch. Er wird sowohl frisch, als auch getrocknet verwendet. Dillspitzen sind fein gehackte, getrocknete junge Triebe und Blätter. Dillkraut besteht aus den dunkelgrünen, ausgewachsenen Pflanzen mit einem kleinen Anteil an den Blattscheiden jungen Dills. Es ist das Gewürzkraut der Landesküchen in Skandinavien und dem Balkan. Der Gravlachs ist ein gutes Beispiel hierfür. Auch Kombinationen mit Säure und Zucker verhelfen dem Dill, sein feines Aroma zu entfalten. Dill ist besonders geeignet zum Würzen von Suppen, Soßen, Fischgerichten, Gurkensalat, Quark und Kräuterbutter.
Wirkungsweise appetitanregend, verdauungsfördernd blähungstreibend, wohltuend entspannend auf Magen und Darm
Kerbel

Geschmack und Verwendung Der französische Estragon, auch deutscher Estragon genannt, hat ein feines Aroma und ist sehr würzig, mild scharf, pfeffrig und mit leicht süßlichem Nachgeschmack. Als Küchenkraut werden vom Estragon die Blätter und jungen Triebe verwendet. Estragon sollte stets frisch verwendet werden. Getrocknet verliert er stark an Aroma. Estragon wird besonders in der französischen und italienischen Küche geschätzt. Kombiniert man Estragon mit anderen Kräutern, sollte man ihn jedoch nur sparsam dosieren, damit sein markanter Geschmack nicht zu sehr dominiert. Mit Dill und Petersilie wird er besonders häufig kombiniert. Estragon verwendet man insbesondere zum Würzen von Gemüse und Salaten. Aber auch Sauerbraten, Wildfleisch, Beizen, Marinaden, Fischgerichte, Eierspeisen, Geflügel und Fleischgerichte werden durch ihn veredelt.
Wirkungsweise appetitanregend, harntreibend, schweißtreibend, verdauungsfördernd, blähungswidrig, krampflösend, schleimlösend, stark hautreizend, magenstärkend
Kresse

Geschmack und Verwendung Kerbel erinnert in seinem Geschmack an Anis, Fenchel oder Petersilie und hat ein zartwürziges und süßlich-frisches Aroma. Kerbel benutzt man gerne bei der Zubereitung von Suppen, da er appetitanregend wirkt. Er findet aber auch seinen Einsatz bei Fleisch-, Fisch- und Geflügelgerichten. Kerbel ist in der französischen Küche Bestandteil der „Fines Herbs“. Getrocknet ist Kerbel nicht zu gebrauchen.
Wirkungsweise appetitanregend, stoffwechselfördernd, harntreibend, beliebt als erster Vitamin- und Mineralienlieferant im Frühjahr
Geschmack und Verwendung Der Geschmack von Gartenkresse ist kräftig, würzig, pikant-scharf und rettichähnlich. Sie sollte immer sparsam verwendet werden, damit die Schärfe erfrischend wirkt und die restliche Zutaten nicht übertönt werden. Sie sollte auch immer roh verwendet werden, da sie gekocht zusammenfällt und bitter wird. Kresse-Keimlinge findet man mittlerweile in jedem Supermarkt. Sie werden mit einem Nährboden verkauft. Man schneidet dann einfach mit der Schere die gewünschte Menge ab (zum Brotaufstrich oder in den Salat). Kresse benutzt man, um Salate, Quark- und Eierspeisen zu verfeinern. Einem Brotaufstrich gibt Sie eine pikante Note. Geschmacklich passt Kresse gut zu Äpfeln, Apfelsinen, Mandarinen und Zitronen.
Wirkungsweise kann Krebs in verschiedenen Stadien hemmen, entzündungshemmend bei Harnwegserkrankungen, bakterienhemmend (antibiotisch),schleimlösend,auswurffördernd,fiebersenkend, abwehrsteigernd, reich an Vitamin C
Liebstöckel

Geschmack und Verwendung Im Geschmack erinnert Liebstock an „Maggi“. Liebstöckelblätter sind stark würzend und sollten nur sparsam verwendet werden. Das Kraut paßt sich gut an und kann in vielen Gerichten der einfachen Küche verwendet werden. Rustikale Eintöpfe, geschmortes Fleisch und Suppen von Hülsenfrüchten mit Speck kann man mit Liebstöckel gut verfeinern.
Wirkungsweise harntreibend - fördert die Ausscheidung von Schlackenstoffen aus dem Organismus, verdauungsfördernd
Lorbeer

Geschmack und Verwendung Lorbeerblätter haben einen dominanten Geschmack. Sie schmecken leicht bitter, würzig, herb und stark aromatisch. Trotz des starken Geschmacks passt sich Lorbeer gut an und unterstützt in erster Linie alle sauren Gerichte. Jedoch sollte man mit Lorbeer immer vorsichtig würzen. Frische Lorbeerblätter werden in Marinaden und Beizen verwendet, zum Einlegen von Fleisch und Heringen, zu Pilzen und Kochfischsud, aber auch in zahlreichen Wildgerichten. Getrocknete Lorbeerblätter sind am geschmackintensivsten. Ausgelaugte Lorbeerblätter entfernt man vor dem Servieren.
Wirkungsweise verdauungsfördernd, lindert Magen- und Nierenschmerzen, appetitanregend
Majoran

Geschmack und Verwendung Majoran duftet wie Thymian stark und aromatisch. Er schmeckt würzig und leicht brennend. Man sollte Majoran sparsam verwenden, um die anderen Gewürze nicht zu überdecken. Es ist das ideale Kraut für fette Fleischgerichte. Es ist ein klassisches Gewürz für Wurst, insbesondere für Blut- und Leberwurstsorten. Schweinefleisch lässt sich damit in Kombination mit Knoblauch und Zwiebeln gut würzen. Aber auch zu deftigen Gemüse- und Fleischgerichten paßt er hervorragend. Besonders zu Eintöpfen mit Hülsenfrüchten und geräuchertem Fleisch. Hier bildet er mit Bohnenkraut ein starkes Duo.
Wirkungsweise verdauungsfördernd, appetitanregend, harntreibend, schweißtreibend, magenstärkend, nervenschmerzlindernd, antiseptisch, schleimlösend
Minze

Geschmack und Verwendung Minze hat einen feinen und erfrischenden Geschmack. Mentholhaltige Arten hinterlassen ein erfrischendes Kältegefühl im Mund. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Minzesorten. Für die Küche spielt in erster Line Pfefferminze und die Grüne Minze eine wichtige Rolle. Minze passt hervorragend zu Lammbraten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten, Salaten und Hackbraten. Es sollten nur getrocknete Blätter mitgekocht werden. Für Süßspeisen wie Cremes, Gelees und Sorbets kann man Minze natürlich auch hervorragend einsetzen. Erst in Kombination mit Zucker entfalten alle Minzesorten ihr volles Aroma.
Wirkungsweise krampflösend und schmerzlindernd, regt die Galle an, belebt den Herzmuskel, beruhigt das Gehirn, wirkt entzündungswidrig und kühlend
Oregano

Geschmack und Verwendung Oregano schmeckt scharf würzig und herb bitter. Der Duft ist fein und erinnert an Majoran. Er ist typisch italienisch, da Oregano auf die Pizza gehört. Man verwendet Oregano aber auch zu Kalb- und Schweinefleisch. In Italien verwendet man ihn auch oft in Kombination mit Basilikum und Kapern für Tomatengerichte.
Wirkungsweise krampflösend, schleimlösend, appetitanregend, gallentreibend, verdauungsfördernd
Petersilie glatt

Geschmack und Verwendung Der Geschmack ist frisch würzig bis leicht bitter. Bei uns ist Petersilie das Kraut schlecht hin. Es wird sehr vielseitig zum Würzen und Abrunden von Suppen, Fleischgerichten, Salaten, Kartoffel und Gemüsespeisen verwendet. Petersilie gibt man immer erst nach dem Kochen den Gerichten zu, da er keine Hitze verträgt. Die glatte Variante schmeckt etwas aromatischer und milder, als die krause Petersilie.
Wirkungsweise harntreibend, krampflösend
Petersilie kraus
Rosmarin

Geschmack und Verwendung Der Geschmack ist frisch würzig bis leicht bitter. Bei uns ist Petersilie das Kraut schlecht hin. Es wird sehr vielseitig zum Würzen und Abrunden von Suppen, Fleischgerichten, Salaten, Kartoffel und Gemüsespeisen verwendet. Petersilie gibt man immer erst nach dem Kochen den Gerichten zu, da er keine Hitze verträgt. Die glatte Variante schmeckt etwas aromatischer und milder, als die krause Petersilie.
Wirkungsweise harntreibend, krampflösend

Geschmack und Verwendung Rosmarin hat einen würzigen-und weihrauchähnlichen Geschmack. Die stark würzenden Blätter werden sowohl frisch als auch getrocknet den Speisen zugegeben. Der Rosmarin passt besonders zu allen hellen Fleischsorten und zu mediterranem Gemüse. Auch Kartoffeln mit Rosmarin sind ein purer Genuss. Vor allem in Kombination mit Wein und Knoblauch entfalte Rosmarin sein italienisches Flair.
Wirkungsweise magenstärkend, durchblutungsfördernd, verdauungsfördernd, gallentreibend, antiseptisch, menstruationsfördernd, harntreibend
Rucola
Salbei

Geschmack und Verwendung Der Geschmack von Rucola ist scharf, würzig und senfähnlich. Er wird häufig als Salat oder Pesto verwendet. Rucola gehört zu den sogenannten Salatkräuter: Ein eindeutige Zuordnung fällt schwer, da er weder zu den echten Gewürzkräutern noch zu den Blattgemüse gezählt werden kann. Die jungen Blätter werden bis zur Blüte verwendet. Die Blätter sollten frisch verarbeitet werden. Rucola wird entweder als würzende Zutat oder allein genommen – mittlerweile ein Klassiker - Rucola-Salat mit gehobeltem Parmesan und Walnussöl.
Wirkungsweise wassertreibend, verdauungsfördernd

Geschmack und Verwendung Salbei hat einen kräftig herb-holzigen, kühlen Geruch und einen bitter-aromatisch, leicht zusammenziehenden Geschmack. Zu Fleisch passt Salbei ganz hervorragend. Saltimbocca alla Romana – Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbeiblatt ist wohl das bekannteste Gericht. Er findet aber auch Verwendung in Kräuteressigen und -ölen, an Tomatengerichten, Pasta und Pizza, sparsam sehr fein geschnitten in Salatdressings, in Marinaden, Soßen und Dips, zu Hülsenfrüchten, in Quark und Frischkäse, zu schweren, fetten Gerichten und Fisch.
Wirkungsweise antiseptisch, entzündungswidrig, schweißhemmend, schmerzlindernd, krampflösend
Sauerampfer
Schnitt-Knoblauch, China Lauch, Nira genannt

Geschmack und Verwendung Der Sauerampfer hat einen stark sauren, zitronenähnlichen und erfrischenden Geschmack. Besonders bekannt ist er als Sauerampfer-Suppe zubereitet. Aber auch als Zugabe zu anderen Kräutersuppen, in Salaten, Soßen, Dips, Quark, Kräuterbutter, Kartoffelsuppen kann er Speisen verfeinern. Er ist eine der vielen Zutaten der "Grünen Soße".
Wirkungsweise appetitanregende, leicht abführende Wirkung, hoher Vitamin C- und Mineralstoffgehalt, gut geeignet als erster Vitaminlieferant im Frühjahr, (wegen des hohen Oxalsäuregehaltes nicht in zu großen Mengen und zu häufig verzehren, kann zu Nierenschäden führen

Geschmack und Verwendung Es hat einen milden Zwiebel-Knoblauch-Geschmack. Sein Aroma ist nicht so stark und streng wie das des Knoblauchs, so dass er für diejenigen, die ein milderes Aroma bevorzugen, hervorragend geeignet ist. Gehackte Blätter und Blütenknospen gibt man zu Salaten, Weichkäsen und Kurzgebratenem. Gebleichte Blätter werden in der chinesischen Küche mit Reis und Schweinefleisch verwendet.
Wirkungsweise verhindert Erbrechen, verbessert die Nierenfunktion
Schnittlauch

Geschmack und Verwendung Schnittlauch hat einen typischen milden Lauch- und Zwiebelgeschmack. Passt hervorragend zur Verwendung in Quark, Kräuterbutter, Mayonnaise, in Soßen, zu Kartoffeln und Kartoffelsalat, in frischen Salaten. Eine Küchenregel sagt, dass Schnittluch zu allen Speisen passt, die auch Zwiebeln vertragen.
Wirkungsweise harntreibend, hoher Vitamin C-Gehalt, schleimlösend, antibakteriell, positive Wirkung auf die Blutgefäße
Thymian

Geschmack und Verwendung Der Thymian riecht stark würzig und verbreitet einen herben, warmen, holzig-würzigen Duft mit zarter blumig-duftiger Note. Er verträgt sich gut mit Lorbeer, Muskat, Rosmarin und Salbei. Gehört zu den mediterranen Kräutern und hat geschmacklich die Küche des Südens geprägt. Man benutzt ihn zum würzen von Fleisch- und Fischgerichten, Kartoffelgerichten, Gemüsesuppen und Eintöpfe, in Marinaden, Kräuteressigen und -ölen, für Pizza und Pasta, Tomatengerichte, in Salatdressings. Seinen vollen Geschmack entfalte er besonders bei hohen Temperaturen.
Wirkungsweise appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend, beruhigend, hustenreizlindernd, verdauungsfördernd, desinfizierend auf Ausscheidungsorgane, menstruationsregulierend
Waldmeister

Geschmack und Verwendung Waldmeisterkraut hat einen typisch ausgeprägten würzig-bitteren Geschmack. Vor allem in der Verbindung mit Zucker entfaltet er seinen vollen und typischen Geschmack. Deshalb würzt man häufig Süßspeisen (Götterspeise) und natürlich die Maibowle mit Weißwein und Sekt.
Wirkungsweisen getrocknet in Wäscheschränke vertreibt Waldmeister Motten
Zitronengras

Geschmack und Verwendung Der zitronenartige Geschmack ist auf das im ätherischen Öl enthaltene Citral zurückzuführen. Es werden nur die untersten Teilabschnitte (etwa 15 cm) zum Kochen verwendet. Sie sind weiß und verdickt und werden dann eingesetzt, wenn man frisches Zitronenaroma haben möchte. In der asiatischen Küche verwendet man Zitronengras in erster Linie für verschiedene Suppen - insbesondere Fischsuppe, Krabben und Fleischgerichte, Getränke sowie Süßspeisen.
Zitronenmelisse

Geschmack und Verwendung Zitronenmelisse sorgt für frische in der Küche. Es findet auch überall Gebrauch, wo sonst Zitronensaft oder Zitronenschalen verwendet werden. Die Blätter nur wenig zerkleinern und nicht mitgaren. Zitronenmelisse sollte nur frisch verwendet werden. Bei Überbrühen verflüchtigt sich der Geschmack sehr schnell, so dass für Tee eine größere Menge benötigt wird. Zitronenmelisse findet Verwendung in hellen Soßen zu Spargel und anderem aromatischem Gemüse, in Cremesuppen, leichten Essigen und Kräuterölen, fruchtigen Süßspeisen z.B. Quarkcreme, Zitronencreme und zur Zubereitung erfrischender Sommergetränke
Wirkungsweise verdauungsfördernd, blähungswidrig, beruhigend, schlaffördernd, krampflösend, schmerzlindernd, bakterienhemmend
Zitronen-thymian

Geschmack und Verwendung Der Zitronenthymian riecht intensiv zitronenartig. Er paßt sehr gut zu Fisch, Eiern und Rahmsaucen. Sehr gut ist auch die Kombination mit Lammgerichten. Thymian hat viele Sorten, die sich in Farbe und Geschmack unterscheiden. Zitronenthymian ist eine davon.
Wirkungsweise appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend, beruhigend, hustenreizlindernd, verdauungsfördernd, desinfizierend auf Ausscheidungsorgane, menstruationsregulierend.
Pflanzen der Liebe für den Garten der Lust – Aphrodisiaka / Aphrodisia
Viele Pflanzen gelten als Aphrodisiaka /Aphrodisia d. h. liebesanregend! Sie erhielten ihren Namen von der Liebesgöttin Aphrodite.
Im Laufe der Jahrhunderte entdeckte man viele aphrodisierende Pflanzen. Plinius beschrieb und pries sie in seinen Kräuterbüchern ebenso wie Dioskurides.
Die Drogenwirkung der Nachtschattengewächse (z. B. der Alraune) wurde schon im Altertum als Aphrodisiakum sowie als Schlaf-, Beruhigungs- und Betäubungsmittel genutzt, aber hochgiftige Alkaloide wie Atropin, Hyoscyamin und Scolpolamin machten den Gebrauch zum riskanten Drahtseilakt zwischen Lust und Tod.Neben den erprobten Pflanzen und Kräutern gab es natürlich auch Mittel, die auf Aberglauben beruhten oder solche Produkte, die zwar eine potenzfördernde Wirkung haben, aber sehr gesundheitsschädlich sind – dazu gehörte z.B. die berühmte "spanische Fliege".
Um diese Mittel geht es hier aber nicht!
Früher vertrauten die Menschen auf die Kraft der Pflanzen und bei den Naturvölkern hat sich bis heute daran kaum etwas geändert. Tatsächlich steckt dort, wo die meisten nur Geschmack vermuten, auch jede Menge Wirkung! Gewürze sind nicht nur Aromaspender, sondern auch eine explosive Mischung potenter Stimmulanzien für Körper, Seele und Geist. Die Zaubermittel der griechischen Liebesgöttin Aphrodite können helfen, unsere Gefühlswelt intensiver zu genießen. Sie verfeinern das menschliche Empfinden für Erotik und Sexualität. Wichtig ist: Die Erwartungen an das Mittel müssen angemessen sein, denn daß ohne eine harmonische Umgebung und eine ausgeglichene Beziehung mit dem Partner nicht wirken können, dürfte klar sein. Viele dieser luststeigernden Mittel gerieten in unserer modernen westlichen Welt in Vergessenheit, als die Pharmaindustrie Arznei- und Kosmetikprodukte präsentierte, deren Wirkung stärker und berechenbarer war als die von Kräutern und Wurzeln. Im Sexshop bietet eine clevere Industrie für die "schönsten Stunden" Präparate als Pulver, Dragees, Tee, Wein, Cremes, Sprays bzw. gewisse andere Reizmittel an. Sie versprechen Topkraft, um wieder in Form zu kommen und den Mann von heute dynamisch und erfolgreich zu machen. Viele aphrodisisch wirkende Pflanzen wurden von den Schulmedizinern aus dem offiziellen Arzneimittelbuch gestrichen.
Doch langsam wird vor allem zumindest die sinnliche Komponente des Würzens wiederentdeckt: Kochbuchautoren erinnern sich an alte Liebesrezepte z. B. mit Safran, Spezialgeschäfte bieten Tees und Liköre aus aphrodisierenden Pflanzen; Catering-Unternehmen überraschen mit “Erotic-Buffets”.
Die Liebesküche
Schon Eva verführte Adam bekanntlich mit einem Apfel und auch heute noch stillt Lust und Verführung durch Küchenkräuter den (Liebes)Hunger.
Das alte Sprichwort "Liebe geht durch den Magen" beruht auf jahrtausendalter Erfahrung, denn Essen und Sinnlichkeit - das hat viel miteinander zu tun. Man sagt ja auch: "Ich hab‘ Dich zum Fressen gern". Viele antike Darstellungen zeigen freimütig und auf unterschiedliche Weise, wie eng dionysische Feste und oder römische Bacchanlien die Lust auf fleischliche Genüsse anheizte...
Kulinarische und sinnliche Genüsse gehen seit jeher Hand in Hand - seit langer Zeit versuchen die Menschen, der Liebe mit kulinarischen Zutaten auf die Sprünge zu helfen.
Vielen Nahrungsmittelnwerden stimulierende Wirkungen nachgesagt und es gibt nicht wenige Rezepte, welche die Lust kulinarisch zu wecken vermögen. Die Wiederentdeckung der sinnlichen Komponente des Würzens hat - nach Jahren der Vergessenheit - jetzt wieder begonnen. Kochbuchautoren spüren alte Liebesrezepte auf und rufen aphrodisierende Gewürze und Kräuter für stimmungsvolle Menüs auf den Speiseplan.
Man kann Aphrodisiaka entweder in hochkonzentrierter Form (als Tee, Likör) oder aber auf dem „sanften" Weg in Form eines erlesenen Mahls zu sich nehmen.
(Bei manchen Produkten wie Zwiebeln und Knoblauch sollte man vielleicht vorher Absprachen treffen - sonst ist die Wirkung eher gegensätzlich).
Schon die Art des Genießens kann sinnlich sein !
"Geiles Gemüse"? Anregend sind nur Wurzel-und Würzgemüse; Spinat und andere Blattgemüse sollte man in der aphrodisischen Küche meiden. Das Aphoridisische am Gemüse sind die Gewürze - Safran,Minzen usw.
Bei aus Floras Reich zubereiteten aphrodisischen Salaten mit Basilikum, Bohnenkraut, Petersilie oder Brunnenkresse steckt die Wirkung auch in der Remoulade: saurer Rahm, angereichert mit gehacktem Eigelb und viel Pfeffer und noch mehr Zwiebeln. Den eingedickten Milchsaft des Lattichs, der Urform des Kopfsalates, verehrte man früher als Samenflüssigkeit der Götter. In der Pfeife geraucht, war er mit seinem morphinähnlichen Alkaloid ein sexuelles Stimulans. Feldsalat enthält ebenfalls opiatähnliche Stoffe, die für die Entspannung sehr aufgeregter Liebhaber sorgen. Von der Endivie sagte der Volksmund, sie mache eine faulen Hahn geil.
Nicht zu vergessen: die Tomaten (auch "Liebesäpfel, Liebesapfel, Goldapfel, Paradiesapfel" genannt)!
"In seiner "Lehre von den Freuden der Tafel" lobte Baron Eugen von Vaerst die Qualitäten der Tomaten: "Dies ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradies zu uns gekommen sein muß, und sie ist gewiß der Apfel gewesen, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete."
Selbst beim sommerlichen Grillvergnügen kann es aphrodisisch zugehen, wenn Sie Lavendel, Rosmarin, Thymian oder Wacholder etwas anfeuchten und beim Grillen in die Glut streuen.
Liebesgetränke gab es schon in der Antike in Form von Säften, Tinkturen und Tees und Liebende haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder von ihnen verzaubern lassen.
Sicher gibt es noch mehr Verwendungen der unterschiedlichsten Kräuter. So zum Beispiel in der Magie. Hätten wir nun alle Kräuter als auch Verwendungen aufgelistet, so wäre daraus wohl ein neues Buch entstanden.

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